„Wenn wir lieben, bringen wir offen und aufrichtig Fürsorge, Zuneigung, Verantwortung, Respekt, Hingabe und Vertrauen zum Ausdruck.“
Bell Hooks
Der 14. Februar ist Valentinstag, «Der Tag der sich-Liebenden». Aber was ist Liebe? Und wie können wir sie zelebrieren? Wir haben uns Gedanken gemacht. Denn Liebe ist auch die Basis unseres Tuns bei claro.
Die Autorin Bell Hooks schreibt, dass Liebe eine Handlung ist. Dass wir sie aktiv tun und nicht einfach fühlen. Viele Soziolog:innen wie etwa Eva Ilouz sind einig mit ihr. Wer liebt, der handelt. Die Liebe ist also eine Aktion, nicht einfach ein Gefühl. Liebe sei das generelle Wohlwollen anderen Menschen und sich selbst gegenüber. Dies umschliesse die Fähigkeit und Bereitschaft, aneinander zu wachsen. Der herkömmliche Handel basiert aber auf dem Gegenteil: Reichtum und Wohlstand bei den einen zu Kosten des Lebens von anderen. Genau deshalb hat Fairtrade so viel mit Liebe zu tun. Wir wollen fair handeln, aus Liebe handeln.
Die Ausbeutung durch Industriestaaten zeigt sich etwa beim Klimawandel: Kleinbäuer:innen stellen einen wesentlichen Bestandteil unserer globalen Lebensmittelversorgung und des weltweiten Landwirtschaftssystems dar. Allerdings sind sie den Auswirkungen des Klimawandels mit am stärksten ausgesetzt und sind selbst in überproportionalem Masse von Armut und Hunger bedroht. Auch unsere Produzent:innen bei claro leiden unter den Folgen der Klimakrise: Viele Pflanzen reagieren auf Temperaturschwankungen und extreme Wetterereignisse. Klimabedingte Schädlinge, Überschwemmungen, Dürren und Stürme sorgen für existentielle Ernteausfälle.
Frauen sind wertvolle Akteurinnen des Wandels, weil sie sich stark für ihre Gemeinschaften engagieren und weltweit nach wie vor den grössten Teil der «Arbeit der Liebe» oder auch Care-Arbeit übernehmen. Trotzdem werden Frauen weltweit noch immer unterdrückt und diskriminiert. Der Faire Handel versucht solche Benachteiligung zu mindern und Gleichberechtigung und Chancengleichheit zu fördern.
Nicht alle Menschen unserer Gesellschaft haben dieselben Chancen und Möglichkeiten. Stereotypen, soziale und kulturelle Normen führen dazu, dass Menschen aufgrund ihres Geschlechts, ihrer Hautfarbe, ihrer Religion, ihrer sozialen Herkunft sowie kultureller Zugehörigkeit diskriminiert werden. Der Faire Handel versucht solche Benachteiligung zu mindern und Gleichberechtigung und Chancengleichheit zu fördern, indem die gleichberechtigte Beteiligung von Frauen in Fair Trade Produzent:innenorganisationen aktiv gefördert wird.
Der Faire Handel setzt sich sowohl für Menschen als auch für die Umwelt ein, sorgt für mehr Wertschöpfung in den Ursprungsländern und für einen wichtigen Wissenstransfer. Damit ist der Faire Handel mit der Motivation der Liebe also auch ein Kampf gegen Ungerechtigkeit. In dem Moment, in dem wir uns entscheiden, zu lieben, beginnen wir, uns gegen Herrschaft und gegen Unterdrückung zu wenden. In dem Augenblick, in dem wir uns für das Lieben entscheiden, beginnen wir, uns in Richtung Freiheit zu bewegen, in einer Weise zu handeln, die uns und andere befreit, erklärt auch die Autorin Bell Hooks.
Es gibt keine eindeutige Definition von Liebe. Die Frage, die sich wohl eher stellt, ist: Wie können wir Rahmenbedingungen schaffen, damit möglichst viele Leute ihre eigene Bedeutung für diese zentrale Kraft finden können? Liebe ist vieles und ihr Potenzial ist gross. Bell Hooks meint sogar, dass wir womöglich die grösste Revolution erleben würden, wenn wir endlich verstehen würden, dass Liebe politisch ist.
Wir bei claro wollen fair handeln aus Liebe gegenüber Mensch und Umwelt. Entscheide auch du dich für den Fairen Handel. Ob Valentinstag oder nicht: Kleine Geschenke aus Fairem Handel erhalten nicht nur die Freundschaft, sondern auch Arbeitsplätze und die Würde jener Menschen, die unsere Produkte mit viel Liebe hergestellt haben.
Sage Danke und schenke Liebe.
