Die Organisation
Obwohl verschiedene Gläubigerstaaten Ghana die Schulden erlassen haben, zählt das Land nach wie vor zu den ärmsten der Welt. Noch Mitte der 00er Jahre belief sich der Anteil der Bevölkerung mit einem Einkommen von weniger als einem US-Dollar pro Tag auf 45%. Ghana ist trotz der fortschreitenden Industrialisierung nach wie vor ein Agrarstaat. Die Landwirtschaft trägt immer noch knapp 40% des Bruttosozialprodukts bei. Fast 60% der Bevölkerung ist in der Landwirtschaft oder in der Fischerei tätig und dies hauptsächlich im Rahmen der Subsistenzwirtschaft. Die für den Export bestimmten landwirtschaftlichen Güter umfassen v.a. Kakao, Zuckerrohr, Kaffee und Tee, wobei diese Produkte mehrheitlich in grossen Plantagenmonokulturen angebaut werden, nach den Grundzügen der ehemaligen Kolonialherren. Von diesen Strukturen wendet man sich jedoch immer mehr ab, zugunsten einer diversifizierten Produktpalette wie Ananas, Mangos, Bananen oder Baumwolle. Der Handel in der Voltaregion und in der Ostprovinz war schon immer von der Landwirtschaft geprägt, 2/3 aller Beschäftigten arbeiten heute in diesem Bereich. Mitte der 80er Jahre entschied sich Anthony Botchway − mit Unterstützung eines engen Freundes aus der Schweiz − eine kleine Fruchtfarm aufzubauen um lokal die hochwertigen Produkte der Region zu vermarkten. Einige Jahre später folgten bereits die ersten Frischfruchtexporte (Mango und Ananas) in die Schweiz. Seit den Anfängen war für die Initianten klar, dass sowohl die Entlöhnung der eigenen Angestellten als auch die Abnahmepreise bei den Kleinbauern existenz-sichernd sein müssen. So war die Fairtrade Zertifizierung – die 2002 erfolgte und gleichzeitig auch neue Vermarktungsmöglichkeiten bedeutete – nur eine Frage der Zeit. Heute arbeiten zu Spitzenzeiten weit über 600 ProduzentInnen und Angestellte für Bomarts und das Unternehmen gilt mittlerweile für die Region bereits als wichtiger Arbeitsgeber. Die Vielfalt des verfügbaren Produktsortiments weitet sich kontinuierlich aus. Bomarts hat im laufenden Jahr viel in die Trocknung der Produkte investiert und konnte für claro erstmals Mangos exportieren. Zudem werden in einem ersten Schritt die Mangofelder − durch Unterstützung der IMO Kontrollstelle − auf Bioanbau umgestellt.
Das Produkt
claro bietet die Trockenmangovarianten Keith und Kent aus der Voltaregion an. In diesem tropischen Klima reifen süsse, saftige Mangos heran, die sorgfältig getrocknet und vor Ort verpackt werden. claro engagiert sich in der Bio Zertifizierung und der Integration von Kleinbauerngruppen bei Bomarts.
Die Auswirkungen des fairen Handels
- Nutzung der Fairtrade Prämie zur Verbesserung der kommunalen Infrastruktur (Brunnen, Schulen, etc.)
- Günstige Kleinkredite und technische Ausbildung der ProduzentInnen und Verarbeiter