Artikel wurde zum Warenkorb hinzugefügt.
ARTIKEL VORÜBERGEHEND NICHT VERFÜGBAR
Bitte überprüfen Sie den Warenkorb auf andere Produkte und beenden Sie Ihre aktuelle Bestellung/Vorbestellung, bevor Sie eine neue Vorbestellung starten.

Warenkorb-Übersicht
Artikel wurde zur Merkliste hinzugefügt.

Frauen fair stärken – Geschlechtergerechtigkeit fördern

Es ist längst erwiesen, dass die Förderung von Frauen (Selbstbestimmung, Bildung, Einkommen, Teilhabe) eine weitreichende Verbesserung der sozial-ökonomischen Situation von Familien, Gemeinschaften und ganzer Gesellschaften zur Folge hat. Doch noch immer haben besonders Frauen im Globalen Süden nur wenig Chancen auf Eigentum, politisches Mitbestimmungsrecht oder einen fair entlohnten Arbeitsplatz. So bleiben ihre Gestaltungsmöglichkeiten ebenso stark eingeschränkt wie die Möglichkeit zu einem geschlechtergerechten Wandel, der kurz- und langfristig das Leben vieler verbessert.

Die Food and Agriculture Organization of the United Nations (FAO) schätzt z. B., dass allein durch eine Gleichberechtigung innerhalb der Landwirtschaft, die Zahl der unterernährten Menschen um 100 bis 150 Millionen reduziert werden könnte. Der Grund: Frauen verwenden fast ihr gesamtes Einkommen auf die Bildung, Gesundheit und Ernährungssicherheit ihrer Kinder und Angehörigen.

Der landwirtschaftliche Sektor ist in Ländern des Südens nach wie vor von grosser Bedeutung. Denn hier arbeiten die meisten Menschen. Die Hälfte davon sind Frauen, meist ohne eigenes Land, ohne gleichberechtigten Zugang zu Krediten, Saatgut, Maschinen oder Absatzmärkten. Und somit ohne Schutz vor Ernteausfällen, Wetterextremen oder der (finanziellen) Möglichkeit, sich (klimatisch) verändernden Bedingungen anzupassen. Das hat gravierende Folgen und macht Massnahmen zur Förderung von Frauen besonders notwendig und wichtig.

 

Gezielte Förderung von Frauen

Der Faire Handel und wie wir von claro ihn verstehen, setzt sich in seinen Grundsätzen aktiv dafür ein, die Ungleichheiten zwischen Frauen und Männern zu reduzieren und über die Projektarbeit vor Ort Strukturen aufzubauen, die eine Geschlechter-, sprich Gendergerechtigkeit gezielt im Blick haben – auch dort, wo es gesellschaftlich-kulturelle Traditionen eigentlich nicht vorsehen.

Dabei orientieren wir uns u.a. an den Prinzipien der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte, der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) und den Nachhaltigen Entwicklungszielen (SDGs) der Vereinten Nationen.

 

SDGs, Ziel 5: Gleichberechtigung der Geschlechter

„Der Faire Handel strebt die Gleichberechtigung von Männern und Frauen an: Gleicher Lohn für gleiche Arbeit sowie gleichberechtigte Einbeziehung und Mitbestimmungsrechte in der Kooperative.“

 

Produkte aus dem Fairen Handel fairändern weitreichend & nachhaltig

Wir Schweizer:innen sind Weltspitze, wenn es um den Einkauf fair gehandelter Produkte geht. Und das ist gut so! Denn damit nutzen wir eine Möglichkeit, über unser Konsumverhalten bewusst Einfluss zu nehmen. Z. B. auf:

  • eine geschlechtergerechte Anbau- und Produktionsweise,

  • eine gezielte Stärkung von Frauen in Kooperativen,
  • den Aufbau fairer Wertschöpfungsketten und alternativer Wirtschaftssysteme,
  • die Förderung klimaresilienter und ökologischer Landwirtschaft.

Anlässlich des Weltfrauentages stellen wir dir einige unserer Produkte und Leuchtturmprojekte aus dem Fairen Handel vor, die das Leben unzähliger Frauen massgeblich verändert haben.
 

* Conflictfood Kampot Pfeffer – Der Sindora Garten und seine Vorbildfunktion

Die rücksichtslose Abholzung des kambodschanischen Regenwaldes hat nichts als Wüste hinterlassen. Bis die Schwestern Keo und Malika ihren Sindora Garten anlegten, Bäume pflanzten und den Boden wieder fruchtbar machten. Dank den Methoden der regenerativen Landwirtschaft gedeiht zwischen hunderten von Pflanzenarten der einzigartige Kampot Pfeffer. Die lokalen Behörden sehen die enormen Erfolge und unterstützen die Idee. So sollen öffentliche Flächen zur Wiederherstellung der vielfältigen Flora und Fauna vor Ort dienen.

So hilft ein Spitzenprodukt das Ökosystem zu erneuern und gleichzeitig über die Direktvermarktung mit Conflictfood stabile Einkommen und Zukunftschancen zu generieren.
 

* Abakali Bio-Kaffee – Landbesitz und gleichberechtigte Zusammenarbeit bei der Bukonzo Joint Cooperative Union in Uganda

Hinter der Kooperative stehen vorwiegend Frauen, die auch als Landbesitzerinnen (67%) eingetragen sind. Ihr Kaffee wächst in Mischkulturen zwischen 1400 bis 2200 m Höhe in den Rwenzori Mountains, wird handgepflückt und in der Sonne getrocknet. Zunehmend setzt Bukonzo Joint auf den ökologischen Anbau, um dem Klimawandel entgegenzuwirken und die Fruchtbarkeit der Böden zu verbessern. Die Kaffeebohnen sind von höchster Qualität und sichern die Einkommen ihrer Familien.

Mit Selbstbewusstsein und Mut setzen sich die Mitglieder für eine respektvolle, gleichberechtigte Zusammenarbeit der Geschlechter, den Ausbau des Gesundheitswesens und die Bildung ihrer Kinder ein. Lass dich von unserem Film inspirieren: Abakali - Der Kaffee visionärer Frauen
 

* Conflictfood Safran Friedenspäckchen – Chancen für die Zukunft

In der Provinz des afghanischen Herat war die Tradition des Safrananbaus durch die Kriegswirren fast verloren gegangen. Doch heute erntet das Shakiban Frauenkollektiv – selbstverwaltet und autonom – wieder in reiner Handarbeit feinste Safranfäden aus Krokusblüten. Das trägt zu ihrer wirtschaftlichen Selbständigkeit im konfliktreichen Afghanistan bei. Wo früher Opiumpflanzen standen, wachsen heute das das teuerste Gewürz der Welt und friedliche Perspektiven.

Conflictfood Safran ist bald bio-zertifiziert – als erstes Lebensmittel Afghanistans. Und die rund 80 Gründungsfrauen aus Herat gestalten mit ihrem Safran aktiv die regionale Entwicklung mit und verbessern so Stück für Stück die sozio-ökonomische Situation der Frauen vor Ort.
 

*  Cashew Steinofen – Wertschöpfung im Ursprung & Einkommenssicherheit bei Cashew4U in Nigeria

Auf dem Land der Familie Okagu und in der direkten Nachbarschaft wachsen viele Cashewbäume – zu viele, um sie alle ernten und auf dem lokalen Markt verkaufen zu können. So kam es zur Zusammenarbeit mit der fairfood Freiburg, die den biologischen Anbau von Cashews vor Ort durch zahlreiche Trainingsmassnahmen fördert. Weder Dünger, Pestizide noch andere Pflanzenschutzmittel kommen zum Einsatz, dafür umso mehr Handarbeit beim Ernten, Rösten, Knacken, Backen und Peelen.

Damit bleibt viel Wertschöpfung im Ursprung und Cashew4U kann bereits 30 Frauen in der Produktion dauerhaft beschäftigen. Darüber hinaus wurden bis 2022 rund 2100 Farmer:innen für die ökologische Landwirtschaft begeistert und über 5000 Cashew-Setzlinge an lokale Kleinbäuer:innen weitergegeben.
 

* Geschirrtücher ‚Nepal‘ – Traditionelles Handwerk & Gleichstellung

Die nepalesische Association of Crafts People (ACP) wurde bereits 1984 von 38 Produzent:innen als Nichtregierungsorganisation (NGO) gegründet. Ihr Ziel: Die Förderung mittelloser, sozial marginalisierter und der Tradition verpflichteter Handwerker:innen.

Heute besitzt APC eine eigene Werkstatt, in der rund 130 Mitarbeiter:innen beschäftigt sind. Die NGO arbeitet mit über 1200 Handwerker:innen (Frauenanteil: 90%) aus 20 verschiedenen Handwerkssektoren zusammen. Dabei wird besonders darauf geachtet, dass die Produzent:innen aus unterschiedlichen ethnischen Gruppen gleichermassen bei der Verteilung der Aufträge, Rohstoffbeschaffung oder fairen Entlohnung berücksichtigt werden.
 

Empowerment – die Macht der Veränderung

Selbstwirksame Frauen haben die Chance, mutige Mütter zu sein und ihre Töchter (und Söhne) zu selbstbewussten Frauen (und Männern) erziehen. So entsteht – anstelle eines „Teufelskreises“ aus Geringschätzung, Ausgrenzung und Abhängigkeit –ein „Lebensrad“ aus Wertschätzung, Teilhabe und Chancengleichheit. Alte Geschlechterrollen können aufgebrochen und das Zusammenspiel von Frau und Mann neu verhandelt werden. Das braucht natürlich Zeit, ein achtsames & respektvolles Vorgehen und Handeln, um tragbare Alternativen zu etablieren. Fairhandelsorganisationen wie claro verfügen über eine jahrzehntelange Erfahrung in der Projekt- und Aufbauarbeit, die – an Krisen und Klimawandel angepasste – Lösungen standort- und gesellschaftsspezifisch ermöglicht.
 

Aktiv handeln mit Optimismus

Wir wissen um die Wirkmechanismen des Fairen Handels und die individuelle, familiäre und gemeinschaftliche Fähigkeit zur Veränderung und Weiterentwicklung. Handelspartnerschaften auf Augenhöhe schaffen dafür gute Voraussetzungen.

Wir arbeiten täglich daran, mit unseren Projektpartner:innen Strukturen für mehr  Gleichberechtigung und Teilhabe aufzubauen. Denn nur so kann ein sozial, ökologisch und ökonomisch gerechter Wandel stattfinden, der die Welt Stück für Stück ein wenig lebenswerter macht.